IfADo Teil des neuen Leibniz-Forschungsverbunds Resilientes Altern
Wie Menschen bis ins hohe Alter gesund bleiben und am gesellschaftlichen Leben teilhaben können, ist angesichts der demografischen Entwicklung eine Frage von hoher gesundheitswissenschaftlicher und sozioökonomischer Relevanz. Bisher konzentriert sich die Alternsforschung zumeist auf das Verständnis und die Therapie alternsassoziierter Krankheiten. Der Leibniz-Forschungsverbund Resilientes Altern nimmt dagegen eine gesundheitsorientierte Perspektive ein. Damit verfolgt er einen Paradigmenwechsel hin zur Untersuchung von Mechanismen, wie Menschen trotz fortschreitender Alterungsprozesse funktionell so gesund bleiben, dass sie bis ins hohe Alter körperlich, psychisch und sozial am Leben partizipieren können.
Das Konzept des resilienten Alterns stammt aus der psycho-sozialen Alternsforschung und wird im Sinne eines optimalen oder erfolgreichen Alterns verwendet. Das Konzept soll hier als dynamischer Prozess um eine biologisch-mechanistische Ebene erweitert werden. Ein Kernaspekt der Forschungsinitiative ist die Identifizierung von Mechanismen der Resilienz und funktionell adaptiver bzw. maladaptiver Reaktionen auf Stressoren während des Alterns. Die Untersuchung sogenannter Resilienz-Mechanismen im Alter fokussiert dabei auf Phänomene der adaptiven Plastizität und von Stoffwechselprozessen.
Der neue Leibniz-Forschungsverbund Resilientes Altern bündelt die Expertise von 15 Leibniz-Partnerinstituten aus drei Sektionen der Leibniz-Gemeinschaft, um eine starke interdisziplinäre und kooperative Forschungsagenda für das Altern zu entwickeln und umzusetzen. Mit Hilfe einer gemeinsamen Analyse-Plattform sollen die hochkomplexen Forschungsdaten aus unterschiedlichsten Bereichen der Institute zusammengeführt und nutzbar gemacht werden. Das Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund (IfADo) bringt dabei seine Expertise auf dem Gebiet der Arbeitsmedizin und der multidisziplinären Alternsforschung in den Verbund ein. Eine besondere Bedeutung kommt dabei chemischen und physikalischen Faktoren des Alterungsprozesses und alterungsbedingter Krankheiten sowie Auswirkungen kognitiver Veränderungen im Vergleich zum Lebens-/Arbeitsumfeld zu.