(Maydych, Kleinsorge)
Ob Arbeitsüberlastung im Berufsleben oder vor Prüfungen, familiäre Probleme oder traumatische Erlebnisse, Stress gehört immer mehr zum Alltag in modernen Gesellschaften und verursacht zunehmend stressbezogene Gesundheitsstörungen. Neben negativen Auswirkungen auf die psychische Gesundheit beeinträchtigen über längere Zeit anhaltende Stressoren das Immunsystem, indem Stresshormone ausgeschüttet und den gesamten Organismus betreffende Veränderungen ausgelöst werden. Dabei können das Entstehen neuer Krankheiten oder eine Verschlechterung bestehender Erkrankungen begünstigt werden.
Was als Stress erlebt wird, entscheidet die persönliche Bewertung. Nur wenn ein Individuum eine Situation als belastend und bedrohlich wahrnimmt, wird eine Stressreaktion in Gang gesetzt. Die individuelle Bewertung ist ein Grund dafür, dass manche Menschen durch bestimmte Situationen stark in Mitleidenschaft gezogen werden, während andere davon kaum berührt werden. Da das Immunsystem in einem engen Zusammenhang mit dem Nervensystem und dem endokrinen System steht, hängt der Einfluss vom Stress auf das Immunsystem folglich auch von persönlichen Faktoren ab.
Anliegen des Projekts ist die Analyse der Veränderung des immunologischen Zustands in Abhängigkeit von erwarteten und akuten stressauslösenden Situationen sowie die Rolle psychologischer Dispositionen bei diesen Veränderungen.