Wegweisende Einblicke in die Funktionsweise der Leber

Rund fünf Millionen Menschen in Deutschland leiden an Lebererkrankungen. Noch verstehen wir viele Grundfunktionen der Leber nicht ausreichend, um Erkrankungen bestmöglich zu behandeln. Ein Team am Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund (IfADo) konnte jetzt zeigen, dass der Transport der in der Leber gebildeten, giftigen Galle grundlegend anders erfolgt, als es die Lehrmeinung bisher vertritt: Nach der Studie fließt die Galle nicht in den Gallenkanälchen der Leber. Vielmehr steht die Flüssigkeit in diesen Kanälchen und die Gallenbestandteile breiten sich dort per Diffusion aus.

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Unter die Haut: Tätowierungen aus toxikologischer Sicht

In Deutschland sind rund 20 Prozent der Bevölkerung tätowiert. Für viele Tattoo-Farbpigmente ist jedoch nicht bekannt, wie sie im Körper wirken. In einer aktuellen Ausgabe der wissenschaftlichen Fachzeitschrift „Archives of Toxicology“ finden sich neue Arbeiten, die sich mit Gesundheitsrisiken durch Tattoos beschäftigen. IfADo-Direktor Prof. Dr. Jan Hengstler und Prof. em. Dr. Hermann Bolt geben die Zeitschrift heraus. Im Interview gehen die beiden Toxikologen auf mögliche gesundheitliche Risiken durch Tätowiermittel ein und benennen Unsicherheiten.

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Blei im Boden: Keine Entwarnung

In der Vergangenheit wurde viel getan, um Mensch und Umwelt vor dem giftigen Schwermetall Blei zu schützen. Dennoch kann sich Blei in Ackerböden anreichern. Ob durch Bleiverunreinigungen langfristig zu hohe Bleiwerte in Böden entstehen, hat IfADo-Toxikologe Prof. Dr. Jan Hengstler zusammen mit der Beratungskommission der „Gesellschaft für Toxikologie (GT)“ nun untersucht. Mithilfe eines mathematischen Modells hat die Kommission berechnet, dass die Bleikonzentrationen in Böden ansteigen, auch wenn dies nur sehr langsam geschieht. Um gesundheitliche Gefahren zukünftiger Generationen zu minimieren, sollten daher Maßnahmen zur Bleireduktion getroffen werden.

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Übersichtsstudie zu gesundheitlichen Risiken des Frackings

Beim Fracking (Hydraulic Fracturing) wird Erdgas und Erdöl mittels eines Gemisches aus Wasser, Sand und Chemikalien aus dichtem Untergrundgestein hervor gepresst. Die Technik wird aufgrund möglicher Risiken für Mensch und Umwelt kontrovers diskutiert. Die Beratungskommission der „Gesellschaft für Toxikologie (GT)“ hat in einer aktuellen Übersichtsarbeit die Datenlage zu gesundheitlichen Gefahren für den Menschen untersucht. Auf Basis der untersuchten Literatur kommt sie zum Schluss, dass der Einsatz der Fracking-Technologie nur unter Einhaltung strikter Sicherheitsmaßnahmen möglich ist. IfADo-Direktor und Toxikologe Prof. Dr. Jan Hengstler ist Mitglied der Kommission und einer der Autoren der aktuellen Arbeit.

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Fluoridexposition in Europa: Kein Anlass zur Besorgnis

Über Trinkwasser, Lebensmittel und Zahnpflegemittel nehmen wir Fluorid auf. Während es unstrittig ist, dass das Spurenelement in adäquaten Mengen das Kariesrisiko reduziert, wird über die gesundheitlichen Risiken einer erhöhten Fluoridaufnahme aktuell diskutiert. Forschende des Leibniz-Instituts für Arbeitsforschung (IfADo) haben nun mit der Senatskommission zur gesundheitlichen Bewertung von Lebensmitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft (SKLM) Studien zur Neurotoxizität von Fluorid analysiert. Ihr Fazit: Auf Basis der untersuchten Studien besteht bei der aktuellen Fluoridexposition in Europa kein Anlass zur Besorgnis.

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Cholestase: Riss in Lebermembran lässt Galle abfließen

Die Galle ist eine der giftigsten Körperflüssigkeiten. Bei Lebererkrankungen kann sie sich anstauen und im schlimmsten Fall zum Organversagen führen. Warum die Leber den Gallenstau aber meist glimpflich übersteht, war bislang unklar. IfADo-Forschende konnten zusammen mit internationalen Experten zeigen, dass sich die Leber eines Tricks bedient: Über einen Riss in der Zellmembran strömt die Galle in Leberzellen. Das tötet zwar die betroffene Zelle, schädigt aber auch die Membran zum Blutgefäß. So kann die Galle ins Blut abfließen. Im Endeffekt sterben nur wenige Zellen, das Organ wird aber gerettet. Die Studie wurde im US-Fachjournal „Hepatology“ veröffentlicht.

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Highly Cited Researchers 2017: Hengstler und Nitsche auf der Liste

Prof. Dr. Jan G. Hengstler und Prof. Dr. Michael Nitsche zählen zu den weltweit am häufigsten zitierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Hengstler und Nitsche werden in der Liste „Highly Cited Researchers 2017“ aufgeführt, die das US-Unternehmen Clarivate Analytics erstellt.

Prof. Dr. Jan Hengstler. Foto: Scharper
Prof. Dr. Jan Hengstler. Foto: Scharper

Das Ranking umfasst mehr als 3300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 21 Fachgebieten. Es wurde untersucht, wie viele Publikationen eines Forschenden aus den Natur- und Sozialwissenschaften sowie der Medizin besonders häufig zitiert wurden.

Grundlage für die aktuelle Liste waren die Publikationen aus dem Zeitraum von 2005-2015. Wie oft ein wissenschaftliches Paper von Fachkollegen zitiert wird, gilt als Messgröße für die Bedeutung und den wissenschaftlichen Einfluss einer Arbeit. Im aktuellen Ranking werden u.a. die IfADo-Institutsdirektoren Prof. Dr. Jan G. Hengstler und Prof. Dr. Michael Nitsche aufgeführt.

Zwei IfADo-Experten gehören zu den „Highly Cited Researchers 2017“

Hengstler studierte Medizin an der Universität in Mainz. Im Anschluss wurde er im Fachgebiet Pharmakologie und Toxikologie habilitiert. Im März 2007 ist Hengstler an das Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund (IfADo) gewechselt. Dort leitet er den Forschungsbereich „Toxikologie“.

Prof. Dr. Michael Nitsche
Prof. Dr. Michael Nitsche.

Nitsche studierte Psychologie und Medizin an der Georg-August-Universität Göttingen. Er wurde im Fachgebiet Neurologie habilitiert. Seit 2015 forscht Nitsche am IfADo. Dort leitet er den Forschungsbereich „Neurowissenschaften & Psychologie“.

Die Liste des Highly Cited Researchers 2017 finden Sie unter folgendem Link:
https://clarivate.com/hcr/2017-researchers-list/?utm_source=Publons&utm_medium=Blog#

 


Konferenz: Wie wirken Nanopartikel auf lebende Organismen?

Sind Nanopartikel unbedenklich für den Menschen oder mitverantwortlich für Krankheiten wie zum Beispiel Alzheimer oder Asthma? Wie gelangen Nanopartikel überhaupt in lebende Organismen und in die Umwelt? Wie lassen sich Nanopartikel produzieren, die für Verbraucher sicher sind und gleichzeitig die gewünschten, industriellen Anforderungen erfüllen? Welche gesetzlichen Rahmenbedingungen braucht es dafür? Diese Fragestellungen erörtern internationale Experten auf der diesjährigen Nanosafety in der Zeit vom 11. bis 13. Oktober in Saarbrücken.

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Enzymaktivität beeinflusst den Verlauf von Eierstockkrebs

Tumorzellen verfügen über einen anderen Stoffwechsel als gesunde Zellen. So können Krebszellen schnell wachsen und sich im Körper ausbreiten. Die Ursachen für solche krankhaften Veränderungen des Zellstoffwechsels untersuchen Toxikologen am Leibniz-Institut für Arbeitsforschung seit Jahren. Im Fall von Eierstockkrebs ist es ihnen nun gelungen, Enzyme zu identifizieren, welche die Wanderung der Zellen fördern und die Überlebensrate der Patientinnen verkürzen. Die Studie ist in der renommierten US-Fachzeitschrift „Cancer Research“ veröffentlicht worden.

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Symposium im IfADo: Die Zukunft von Tierversuchen

Sind Tierversuche noch zeitgemäß und welche Alternativen gibt es zum Tierexperiment? Diese Fragen haben Studenten der Ruhr Universität Bochum zusammen mit Experten aus Wissenschaft und Industrie am Freitag, 24. März, diskutiert. Das Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund (IfADo) hat zum zehnten Mal zum gemeinsamen Symposium mit der RUB und der Bayer AG eingeladen. Leitmotiv des Symposiums war in diesem Jahr „The Future of Animal Experiments“.

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