(Gombert, Rivkin, Kleinsorge)
Die rasanten Fortschritte der modernen Kommunikationstechnologien in den vergangenen Jahre haben in der Arbeitswelt enorme Veränderungen bewirkt: Portable Arbeits- und Kommunikationsgeräte wie Laptops, Tablets und Smartphones sowie die ständige Verfügbarkeit von kabellosem Internet ermöglichen Arbeitnehmern, zu jeder Zeit und an jedem Ort mit ihrer Arbeitsumgebung zu interagieren. Die tradierten räumlichen und zeitlichen Strukturen betrieblich organisierter Arbeit lösen sich zunehmend auf.
Noch ist wenig darüber bekannt, welche Chancen, aber auch welche Risiken diese „Entgrenzung“ von Arbeit für die Gesundheit und die Leistungsfähigkeit von Arbeitnehmern birgt. Die hohe Flexibilität und die damit einhergehende bessere Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf sind insbesondere für Frauen ein denkbarer Fortschritt. Potenzielle Risiken stellen aus arbeitspsychologischer Sicht die höhere Belastung und kürzere Erholungszeiten dar, die aus der „Dauer-Verfügbarkeit“ der Beschäftigten resultieren. Im Rahmen von fragebogenbasierten Tagebuchstudien sollen inter- und intraindividuelle Zusammenhänge zwischen der „Entgrenzung von Arbeit“ und den daraus resultierenden Folgen für das Arbeitserleben aufgedeckt werden. Bei der Untersuchung der Zusammenhänge werden sowohl organisatorische Rahmenfaktoren (z. B. Rollenklarheit oder soziale Unterstützung) als auch personenbezogene Einflussfaktoren (wie etwa Persönlichkeit oder die familiäre Situation) einbezogen. Eine bedeutende Rolle spielt zudem die Identifikation protektiver Ressourcen (zum Beispiel das mentale Abschalten von der Arbeit oder die Schlafqualität), die den negativen Effekten von „entgrenzter Arbeit“ entgegenwirken.
Für weitere Informationen: http://kooperationen.zew.de/de/ubiwork/home.html