Leitende/r Wissenschaftler/in:
Um die Integration von Fähigkeiten und Unzulänglichkeiten menschlicher Informationsverarbeitung in modernen Arbeitsumgebungen zu evaluieren, müssen aktuelle Technologien und Interaktionsformen in diesen Kontexten untersucht werden. Dabei spielt nicht nur die Art und Weise, wie Information in einer Bedienumgebung präsentiert wird eine Rolle, sondern auch wie der Nutzer an einer bestimmten Schnittstelle interagiert und wie die Schnittstelle seinen Zustand beeinflusst.
Das Gesamtkonzept im Fachbereich Ergonomie fundiert die Evaluation aktueller und zukünftiger Mensch-Technik-Kooperation auf einer kognitionswissenschaftlichen Basis. Neben leistungsmindernden Einflüssen wie Alter, Lärm, Ermüdung oder ganz generell Stress, werden technische Umgebungen auch sehr spezifisch untersucht. Bei der weitreichenden Möglichkeit zur Simulation verschiedenster Arbeitsplätze (siehe Zukunftslabor) wird in verschiedenen Projekten versucht, in sehr kontrollierten Umgebungen kognitive Einflussfaktoren auf die Mensch-Technik-Interaktion zu untersuchen und diese neurowissenschaftlich zu untermauern.
Humanfaktoren
Der Prozess menschlicher Informationsverarbeitung ist überaus störanfällig und kann sowohl durch innere als auch durch äußere Faktoren beeinträchtig werden, wodurch Fehlleistungen entstehen. Solche Störungen der Informationsverarbeitung gelten als wesentliches Unfallrisiko in vielen Bereichen moderner Arbeit. Besonderes Gewicht aktueller Forschung am IfADo liegt auf der Wirkung von Monotonie unter anderem auf die Fahrleistung (unter besonderer Berücksichtigung älterer Menschen). Es wird versucht, ein physiologisch plausibles Modell mentaler Ermüdung weiter zu entwickeln und dadurch ein besseres Verständnis des Phänomens zu erreichen.
Experimentelle Ergomomie
Neben der Evaluation zukünftiger Interfaces, wie sie in verschiedenen Forschungssträngen des Fachbereiches untersucht werden, gibt es eine Reihe aktueller Mensch-Technik Schnittstellen, welche einer systematischen ergonomischen Untersuchung unterzogen werden. Hier handelt es sich vor allem um – an der experimentellen, kognitiven Psychologie angelehnte – Simulationen, die möglichst reale Situationen nachempfinden. Durch mobile Messtechniken werden aktuell auch neurophysiologische Methoden an reale Arbeitsplätze gebracht,um auf diese Weise das Verhalten in natürlichen Umgebungen untersuchen zu können.