Leitende/r Wissenschaftler/in:
PD Dr. Matthias Jäger
PD. Dr. Gerhard Rinkenauer
Dieser Themenbereich erforscht Kriterien zur ergonomischen Gestaltung von Arbeitsplätzen. Dabei werden Einflussfaktoren physischer und psychischer Belastung und Gefährdung im Labor und Feld ermittelt und deren Wirkmechanismen auf der Basis von Belastungs- und Beanspruchungsmodellen untersucht bzw. letztendlich aufgeklärt. Die Erkenntnisse dieser Forschung fließen in Beurteilungs- und Gestaltungsempfehlungen von Arbeitsplätzen und Arbeitsorganisation ein. Entsprechend der untersuchten Belastungsarten umfasst der Themenbereich Arbeitsgestaltung zwei Schwerpunkte:
Ein traditionell zentraler Aspekt im Bereich der Arbeitsgestaltung sind physische Belastungen. Neu in diesem Bereich ist die Untersuchung kognitiver Beanspruchungen, die in modernen Arbeitsumgebungen eine immer größere Rolle spielen. Virtuelle oder verstärkte (augmented) Umgebungen,welche durch Datenbrillen erzeugt werden,sind nur zwei Techniken, die aktuell in der Industrie erprobt werden. Auswirkungen auf die menschliche Informationsverarbeitung und die psychische Beanspruchung des Werkerssind jedoch noch weitgehend unerforscht. Der Forschungsansatz am IfADo beinhaltet dabei auch die Untersuchung des Wechselspiels zwischen kognitiver und physiologischer Beanspruchung.
Um die vielfältigen Belastungen, die aus neuen Technologien entstehen, besser bearbeiten zu können, wird „Kognitive Ergonomie“ in Zukunft eine zentrale Rolle im Bereich der Arbeitsgestaltung spielen. In diesen Bereich fließt unter anderem das früher separat behandelte Thema der Nutzermodellierung ein.
Berufliche Tätigkeiten führen vergleichsweise häufig zu Erkrankungen und Beschwerden im Muskel-Skelett-System und auch zu entsprechend hohen Fehlzeiten. Dabei sind risikobehaftete Tätigkeiten vorzugsweise anzutreffen im Büro sowie bei Lastenhandhabungen oder beim manuellen Bewegen von Patienten in der Pflege.
Ziel ist eine arbeitsphysiologisch angemessene Gestaltung der Arbeit und Prävention zur Verringerung der gesundheitlichen Risiken
Neben der grundlagenorientierten Forschung hat sich ein starker Anwendungsbezug mit hoher sozialpolitischer Relevanz herausgebildet. Die erarbeiteten Erkenntnisse werden fortwährend für die Politikberatung nachgefragt.
Aufgrund dauerhaften technischen Fortschrittes sind wir stetig neuen oder veränderten Belastungen am Arbeitsplatz ausgesetzt. Viele Arbeitsabläufe werden durch zunehmende Informations- und Kommunikationsanforderungen tendenziell komplexer. Bei der Gestaltung von modernen Arbeitsplätzen müssen neben klassischen Ansätzen der Ergonomie insbesondere kognitive Faktoren verstärkt berücksichtigt werden. Hierunter sind Aspekte der Informationsverarbeitung, Umgang mit Zeitdruck und wechselnden Tätigkeiten, sowie moderner Technologie zu sehen. Die Erforschung daraus resultierender kognitiver Belastungen und Beanspruchungen steht im Fokus der Arbeitsgruppe „Kognitive Ergonomie“.