Arbeitsgedächtnis: Vorbereitung auf das Unbekannte

28.11.2022

Beim Arbeitsgedächtnis, oder auch Kurzzeitgedächtnis genannt, galt lange die Theorie, dass dessen Kernaufgabe die aktive Speicherung von Informationen über einen kurzen Zeitraum ist. Mittlerweile wird das Arbeitsgedächtnis komplexer betrachtet, denn Prozesse, wie die Informationsauswahl und die Planung zukünftiger Handlungen, laufen parallel ab. Eine Gruppe von Forschenden des Leibniz-Instituts für Arbeitsforschung an der TU Dortmund (IfADo) beleuchtet in einer aktuellen Studie die Voraussetzungen für die Initiierung motorischer Vorbereitungsprozesse im Arbeitsgedächtnis. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass das Gehirn so früh wie möglich Handlungsoptionen vorbereitet, um die bestmögliche Bedingung für die Ausführung einer Handlung zu ermöglichen.

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Jung und unkonzentriert versus alt und erschöpft? Mobiles EEG zeigt Alterseffekte am Arbeitsplatz

ProfilEs gibt das gängige Vorurteil, dass jüngere Arbeitnehmer unaufmerksamer arbeiten, ältere Arbeitnehmer hingegen schneller ausgelaugt sind. Die aktuelle Studie vom Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund konnte diese Klischees in einem realen Arbeitsszenario teilweise nachweisen und darüber hinaus bestätigen, dass mobile EEGs eine praktikable Lösung für physiologische Vor-Ort-Untersuchungen sind.

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Mentale Ermüdung und EEG: Neue Erkenntnisse

Langanhaltende Arbeit führt zu einer Zunahme an Fehlern und auch dem Gefühl nicht mehr weiter machen zu wollen. Dieser Zustand „mentaler Ermüdung“ wird oft mit einer Zunahme an okzipitaler Alpha Aktivität im EEG in Zusammenhang gebracht. In einer neuen Publikation können wir zeigen, dass dieser Parameter nur sehr bedingt Ermüdung widerspiegelt. Veränderungen im frontalen Theta scheinen hier wesentlich spezifischer zu sein. Die Daten zur Alpha Aktivität passen deutlich besser zu Konstrukten wie Motivationsverlust und Aufmerksamkeitsrückzug.


Mobiles EEG

Ereigniskorrelierte Potentiale (EKP) im EEG sind bekannte Parameter kognitiver Prozesse. Bislang waren die Untersuchungen im wesentlichen auf hoch kontrollierte, elektrisch isolierte Umgebungen beschränkt. Durch neue Verfahren konnte gezeigt werden, dass sich die Messung von EKPs auch am Arbeitsplatz sinnvoll einsetzen lässt.