MEGAPHYS

Das derzeit verfügbare Methodenspektrum zur Gefährdungsbeurteilung von physischen Belastungen ist insbesondere aufgrund der Vielfalt des betrieblichen Berufsalltags und des unterschiedlichen Analyseaufwands als unvollständig anzusehen. Daher haben sich führende nationale Expertengruppen vor wenigen Jahren dazu entschlossen, ein umfassendes und aufeinander abgestimmtes Methodeninventar zur „Mehrstufigen Gefährdungsanalyse von physischen Belastungen (MEGAPHYS)” einschließlich einer Empfehlung zu einer einheitlichen Vorgehensweise bei der Gefährdungsbeurteilung zu entwickeln. Ausgehend von eher groben Screeningverfahren bis hin zu gegebenenfalls erforderlichen umfangreichen Messungen in Betrieb und Labor sollen in einem mehrjährigen interdisziplinären Forschungsvorhaben methodische Defizite behoben und Anwendungsgrenzen konkretisiert werden. MEGAPHYS wird von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) sowie der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) finanziell gefördert und geleitet; in Zusammenarbeit von BAuA, dem Institut für Arbeitsschutz (IFA) der DGUV, dem Institut für Arbeitswissenschaft (IAD) der TU Darmstadt, dem Institut ASER in Wuppertal, ArbMedErgo in Hamburg und dem IfADo sollen angemessene Gefährdungsbeurteilungen von physischen Belastungen durch manuelle Lastenhandhabung – insbesondere Heben / Halten / Tragen, Ziehen / Schieben, Bewegen von Patienten –, durch Kraftausübungen bzw. -einwirkungen, manuelle Arbeitsprozesse, Körper(zwangs)haltungen und Körper(fort)bewegungen sowie durch kombinierte Belastungen bei Mischarbeit ermöglicht werden. Die verschiedenen Ebenen der Gefährdungsbeurteilung weisen spezifische Anwendungsbereiche auf, sprechen unterschiedliche Zielgruppen wie betriebliche Praktiker oder Wissenschaftler an und decken ein weites Spektrum typischer Belastungen, Arbeitsbereiche und Detaillierungsgrade ab.