Neues Forschungsprojekt untersucht die Entstehung von Eierstockkrebs

Eierstockkrebs hat eine schlechte Prognose, da er oft erst in einem späten Stadium diagnostiziert wird, in dem eine Heilung schwierig ist. Daher versuchen Forschende des Leibniz-Instituts für Arbeitsforschung an der TU Dortmund (IfADo) die molekularen Mechanismen der Krankheit genauer zu verstehen. Ein wichtiges Merkmal von Eierstockkrebs und Krebs im Allgemeinen ist die Umprogrammierung der Stoffwechselkapazität von Krebszellen, um ihr Überleben zu erleichtern. In dem jetzt geförderteten DFG-Projekt „Intracellularly derived lysophosphatidic acid (LPA) and glycerophospholipid metabolism in ovarian cancer” werden vor allem Schlüsselproteine und deren Beitrag zur Krebsentwicklung analysiert.

Eierstockkrebs

Die Veränderung des Stoffwechsels einer Zelle ist heute ein anerkanntes Merkmal der Krebsentwicklung. Der genaue Mechanismus, der diesen Veränderungen zu Grunde liegt, ist jedoch noch nicht vollständig geklärt. Einige der Stoffwechselveränderungen erfordern einen erhöhten Bedarf an Lipiden zur Umstrukturierung der Zellmembran während beispielsweise der Zellteilung. Das bioaktive Lipid Lysophosphatidsäure (LPA), ein Zwischenprodukt, das bei der Synthese von Zellmembranen entsteht, ist ein starkes Signalmolekül, das dabei zur Regulierung dieser Prozesse beiträgt.

Molekulare Prozesse der Krebsentwicklung

Es gibt Berichte, dass der LPA-Spiegel bei Patientinnen mit Eierstockkrebs erhöht ist. Die meisten Arbeiten über LPA bei Krebs haben sich auf LPA in der extrazellulären Umgebung konzentriert. Jüngste Arbeiten der Abteilung Toxikologie zeigen jedoch, dass LPA auch innerhalb der Zelle eine wichtige Rolle bei der Regulierung der Zellfunktionen spielen kann, da der LPA-Spiegel mit der Zellmigration und dem Tumorwachstum bei Eierstockkrebs in Verbindung gebracht wurde.

Um die Rolle von intrazellulärem LPA bei Eierstockkrebs besser zu verstehen, ist eine Charakterisierung der Stoffwechselwege geplant, die den LPA-Gehalt in Tumorzellen regulieren. Dabei sollen molekularbiologische Ansätze bei Eierstockkrebszellen zum Einsatz kommen und die Auswirkungen von Genmanipulationen auf eine Vielzahl phänotypischer Endpunkte sowie auf den intrazellulären Lipid- und Metabolitengehalt untersucht werden. Im Anschluss wird die potenzielle klinische Relevanz der in vitro gewonnenen Erkenntnisse anhand von In-vivo-Modellen für Eierstockkrebs geprüft.

Wissenschaftlicher Kontakt:
Dr. Rosemarie Marchan
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Ardeystrasse 67 Dortmund Nordrhein-Westfalen DE 44139
Dr. Karolina Edlund
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
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Presse Kontakt:
Anne Gregory
Pressereferentin
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